» Die Schieferbrüche im Laubachtal «
Weit über alle Grenzen hinaus bekannt wurde Melsbach Mitte des 19. Jahrhunderts durch seine Vorkommen an Dachschiefer. Einige der damaligen Schieferbrüche gehörten Jules Favre, Außenminister der französischen Republik.
Diese Schiefervorkommen befanden sich in unmittelbarer Nähe des Laubachs. Direkt neben den Wegen von Melsbach in Richtung Ehlscheid oder zur Laubachsmühle finden sich heute noch zahlreiche Zeugen dieses Abbaus.
Oberhalb des Wasserfalls standen damals Häuser, in denen der Schiefer gebrauchsfertig zu Schiefertafeln (sog. Leien*)) geschlagen wurde. Ein weiteres Haus stand etwas oberhalb des Ladeplatzes.
Die gebrauchsfertig geschlagenen Leien wurden zum Lajenplatz**) transportiert und dort von Frauen so aufgesetzt, dass sie anschließend von dort mit Fuhrwerken zum Rhein transportiert werden konnten.
Viele Stollen entlang der obengenannten Wege, aber auch Versuchsstollen am Weg vom Almblick zum Hollenbusch, zeugen heute noch vom damaligen Treiben rings um den Laubach.
Der bekannteste Stollen ist der oberhalb des Wasserfalls gelegene Stollen „de Schillerskaul“. In ihm suchten Hunderte von Melsbachern kurz vor Kriegsende 1945 Schutz vor den Geschossen der heranrückenden Kriegsfront.
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*) Der Begriff „Leien“ ist in Deutschland fast ganz verschwunden. Im Gegensatz dazu ist er in den Niederlanden auch heute noch gängiger Sprachgebrauch.
**) Aus „Lajenplatz“ wurde im Laufe der Jahrhunderte der heutige Name „Ladeplatz“ (häufig auch „Ladplatz“ genannt).
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