» Der alte Dorfplatz «
Dieser kleine Platz, an dem 5 Straßen zusammentreffen, war in den Nachkriegsjahren bis in die 70er Jahre hinein, der Mittelpunkt Melsbachs.
Hier traf sich Jung und Alt, vor allem als - u.a. wegen der vielen Kurgäste des Ortes - die kleine Parkanlage an der Ecke Mittelstraße/Jägerstraße fertiggestellt war.
Sie hieß im Volksmund einfach nur „Die Anlage“.
Melsbach war damals ein bekannter Kurort, daher tummelten sich hier das ganze Jahr viele Erholungssuchende aus Nordrhein-Westfalen, vor allem aber aus dem Ruhrgebiet. So wurde der Platz und vor allem „Die Anlage“ häufig von den Kurgästen des nebenan liegenden Hotels Elisabethhöhe genutzt.
Gegenüber der Anlage steht das unter Denkmalschutz stehende, liebevoll renovierte älteste Haus des Ortes aus dem Jahr 1792. In dem Haus zwischen diesem und dem Hotel Elisabethhöhe hielt damals zweimal pro Woche ein Arzt aus dem Nachbarort seine Sprechstunde ab, da Melsbach keinen eigenen Arzt hatte.
Am alten Dorfplatz war auch das „Spritzenhaus“ (ja, so hieß das früher) der Feuerwehr angesiedelt, es dient heute der Gemeinde Melsbach zu Unterbringungszwecken von Material. Es war so „groß“, das gerade ein Anhänger hinein passte. Feuerwehr-Autos gab es zu der damaligen Zeit ja noch nicht und wenn es irgendwo brannte, musste extra ein Traktor von den naheliegenden Bauernhöfen geholt werden, um den Anhänger zu ziehen.
Es passte natürlich sehr gut, dass direkt nebenan das Hotel Elisabethhöhe lag, so dass man nach dem Löschen des Brandes und dem Säubern des Materials anschließend manch zweiten „Brand“ direkt dort löschen konnte.
In der hier mündenden Oberbieberer Straße stehen 2 weitere, unter Denkmalschutz stehende alte Fachwerkhäuser (Hausnummern 1 und 5). Im Haus Oberbieberer Straße 5 befand sich jahrzehntelang auch das Büro des wohl bekanntesten Melsbacher Bürgermeisters Rheinhold Freund, von allen liebevoll „Sheriff“ genannt.
Einmal im Jahr, am 2. Wochenende im August, war es auf dem Dorfplatz rappelvoll, denn dann feierten die Melsbacher dort ihre traditionelle Kirmes.
Meist gab es eine Schiffschaukel - oder wie auf dem Bild ein "Riesenrad" - und ein paar Buden, mehr Platz war ja nicht vorhanden.
Gefeiert wurde damals in den Sälen der zahlreichen Melsbacher Gaststätten.
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