» Das weiße Schloß «
Das „Schloß Monrepos“ war ein barockes Schloß der Fürsten zu Neuwied, die ihren Hauptsitz in der Stadt Neuwied haben. Errichtet wurde es hoch über Neuwied, im Wald von Monrepos nahe den Hahnhöfen. Es diente als Sommerresidenz der Fürsten zu Wied, fertiggestellt wurde es 1762.
Bei dem Schloß handelte es sich um drei nebeneinanderliegende, dreigeschossige Bauwerke, die jeweils mit zweigeschossigen Bauten verbunden waren.
Wegen seines ganz in schneeweiß gehaltenen Außenanstrichs hieß es im Volksmund nur „Das weiße Schloß“.
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Hier auf Schloß Monrepos wurde auch Prinzessin Elisabeth zu Wied, spätere Königin von Rumänien, geboren, die auch unter ihrem Dichternamen Carmen Sylva bekannt wurde (siehe hierzu die Folgeseite).
Rings um das Schloß entstanden weitere Bauten, so das Segenhaus, das Schwedenhaus und die Villa „Waldheim“ (auch „Palais der Prinzessinnen“ genannt, weil es der Wohnsitz der Witwe und ihrer Kinder, Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Luise, nach dem Tod des Fürsten Wilhelm zu Wied war). In dieser Villa befindet sich heute das „Monrepos Archäologische Forschungszentrum“. Um das Schloß herum waren kunstvolle, spielerisch gestaltete Gartenanlagen mit kleinen Bauwerken angelegt.
Die Älteren von uns dürften sich noch an dieses wunderbare Schloß, das mitten im Wald lag und durch seine weiße Farbe schon von weitem zu sehen war, erinnern. Es war immer wieder Anlaufpunkt für zahlreiche Wanderungen, insbesondere, wenn im nahegelegenen Friedrichsthal wieder einmal eine der bekannten Fuchsjagden durchgeführt wurde.
Ich war in meiner Kinder- und Jugendzeit häufig dort oben und – ich gebe es zu – ich war in dieses Schloß regelrecht verliebt. Ich denke, wenn man die Bilder sieht, wird der ein oder andere es sicherlich verstehen können. Heute würde man es sicher als ein Traumschloß bezeichnen und es wäre vermutlich eine große Sehenswürdigkeit.
Aber es gibt es nicht mehr, es ist nicht mehr da und darüber bin nicht nur ich sehr traurig.
Nach den beiden Weltkriegen verfiel das Schloß leider immer mehr. Und dann kam dieser Tag, der 30. April 1969. Ein Tag, der auch Jahrzehnte danach noch immer für Diskussionen sorgt und die Bevölkerung der Umgebung zweiteilt. Viele verstehen diese Maßnahme, andere sehen in ihr ein „Verbrechen am Denkmalschutz“.
An diesem Tag, dem 30. April 1969, wird das "Weiße Schloß zu Monrepos" mit behördlicher Genehmigung im Rahmen einer Feuerwehrübung durch die Freiwillige Feuerwehr Niederbieber gezielt bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Nichts mehr ist heutzutage vom Schloß zu sehen, kein einziger Stein blieb auf seinem Fleck. Die Stelle, an der das Schloß stand, ist vom Weg her nicht mehr einzusehen. Viele Führungen führen immer noch dort hin und viele Erzählungen erinnern an dieses Schloß, sehen kann man nichts mehr.
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Aber die Natur konnte man nicht überlisten oder übergehen.
Jahrzehntelang wuchs dort nichts mehr, nur braune Erde war zu sehen.
Aus der Luft konnte man daher noch lange Zeit genau erkennen, wo dieses Schloß einmal stand.
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Mittlerweile aber sind auch die letzten Spuren verschwunden und man sieht nur noch eine große grüne Wiese.
Das folgende Video zeigt das Abbrennen des Schloßes durch die Feuerwehrübung am
30. April 1969.
(Hinweis: Das Video ist auch im Original ohne Ton)